Jana Pluns - unsere Antidiskriminierungsbeauftragte an der GST (Ausbildungsinstitut) und dem ZST (Ausbildungsambulanz)

Unsere Gesellschaft ist in Teilen so angelegt, dass jene, die über intellektuelle, soziale oder finanzielle Ressourcen verfügen den Zugang zu diesen häufig unwissentlich für jene erschweren die über diese Ressourcen (noch) nicht verfügen. Um so wichtiger ist es, dass jene die Diskriminierung als kontinuierliche Begleiterscheinung ihres Lebens erfahren, Unterstützung erhalten.

Das Reden darüber ist meist schambesetzt. Wer möchte schon wegen seiner Religion, Genderidentität, Herkunft, körperlichen Einschränkung, etc. nicht „dazu gehören“. Wird das Thema benannt, wird zugegeben nicht dazu zu gehören. Aber wozu?

Genau genommen zum „auserwählten“ Kreise derer die Strukturen erschaffen haben die sie schützen sollen. Schützen davor zu verlieren was ihnen ein Leben in Freiheit und Unabhängigkeit ermöglicht. Den Weg zu einem solchen insbesondere jenen zu ermöglichen denen aus strukturellen Gründen der Zugang zu diesem verwehrt ist, muss Teil einer Gesellschaft, in unserem Fall eines psychotherapeutischen Ausbildungs- und Versorgungsinstituts, sein die eine Gleichstellung ihrer Mitglieder zumindest anstrebt.

Um es mit Erich Fromm zu sagen: „Jeder Mensch hat das Recht glücklich zu sein und die Welt als einen Ort der Liebe und Freude zu erfahren ohne dieses Recht durch Leistungen jeglicher Art nachweisen zu müssen.“

Ob Klientin, Interessentin, Ausbildungsteilnehmerin, Familienangehörige oder Freundin, Sie sind herzlich eingeladen sich vertrauensvoll an Jana Pluns zu wenden.

Mit den herzlichsten Grüssen!

Ihr Andras Wienands
Institutsleitung GST - Berlin

Diskriminierung ist eine allgegenwärtige Realität in unserer Gesellschaft, die sich auf allen Ebenen manifestiert. Daher ist es unerlässlich, sich in der systemischen Arbeit und Ausbildung damit auseinanderzusetzen. 

 Obwohl Systemiker*innen sich oft als besonders einfühlsam und tolerant gegenüber unterschiedlichen Perspektiven und Hintergründen sehen, sind wir in der systemischen Beratung und Therapie nicht frei davon weiterhin machtvoll und diskriminierend wirkende Strukturen und Denkweisen zu reproduzieren. Dies passiert meist unbewusst, da uns in der Regel weder Wissen noch Worte beigebracht werden, um Strukturen der Macht und Unterdrückung zu erkennen und zu benennen. 

 Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, machen oft schmerzhafte Erfahrungen in therapeutischen, beratenden und Ausbildungskontexten. Das Ansprechen von Diskriminierungserfahrungen stößt immer wieder auf Unverständnis und Ablehnung, was es für Betroffene schwierig macht, ihre Erfahrungen zu thematisieren und ernsthaft auf Veränderung zu hoffen. 

 Wir wollen daran mitarbeiten, therapeutische Räume zu schaffen, die für alle möglichst sicher sind und einen Ausbildungsrahmen gestalten, der ein unterstützendes Umfeld für das Lernen bietet, ohne stetig gegen diskriminierende Einstellungen ankämpfen zu müssen.
 Wir wissen, dass dies ein längerer Prozess ist und dass wir nicht zuletzt durch unsere überwiegend mehrfach-privilegierte Perspektive immer wieder Fehler machen werden. Aber wir machen uns auf den Weg. 

 Als Antidiskriminierungsbeauftragte der GST stehe ich allen zur Verfügung, die sich mit diesen Themen befassen und ein offenes Ohr und Herz brauchen. Mir ist bewusst, dass ich durch meine Positionierung als weiße, able-bodied cis-Frau nicht alle Lebensrealitäten so begleiten kann, wie es gebraucht wird. Aber ich bin bereit, euch offen und aufmerksam zuzuhören, um gemeinsam Lösungen zu finden und sichere Räume zu gestalten. Ich biete Beratungssitzungen an und helfe euch gerne dabei, geeignete professionelle Anlaufstellen in unserem großen Netzwerk zu finden. 

 Seit einigen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit Macht- und Diskriminierungskritik und werde von meinem Umfeld regelmäßig mal liebevoll mal energisch auf meine Lücken hingewiesen. Ich sehe mich als Lernende und Kämpferin für Räume, in denen sich alle Menschen gehört, repräsentiert und sicher fühlen können. 

 Ich bin Kunsttherapeutin und systemische Körpertherapeutin und seit 2021 Lehrtherapeutin an der GST, wo ich die FLINTA*-Körpertherapie-Gruppe leite. Seit über 10 Jahren engagiere ich mich in verschiedenen Gruppenkontexten, sei es in Wohnprojekten, Seminaren oder im Aktivismus. 

 Ob Klient*in, Interessent*in, Ausbildungsteilnehmer*in, Familienangehörige oder Freund*in Sie sind herzlich eingeladen sich vertrauensvoll an mich zu wenden.

Jana Pluns
Antidiskriminierungsbeauftragte der GST-Berlin