»KREATIVITÄT UND EMPOWERMENT«

25 Jahre GST Berlin nehmen wir zum Anlass für unseren 7. »System & Körper« Kongress! In einer »Welt als unsicherer Ort«, einer Zeit der Verluste vertrauter Gewissheiten und neuartiger individueller sowie globaler Herausforderungen brauchen wir Haltungen und Kompetenzen, die uns handlungsfähig machen. Was gibt uns und anderen heute Halt und Trost, Orientierung, Kraft und Zuversicht für unser Handeln? Womit schaffen wir uns selbst und anderen gerade jetzt die Erfahrung von Selbst- und Wir-Wirksamkeit? Wie nutzen wir unsere Kreativität, unser individuelles, kollektives, bewusstes und unbewusstes Erfahrungswissen für einen heilenden Umgang mit dem, was wir sind, was wir voneinander brauchen? Und was können wir miteinander tun?

Darum soll es gehen an den drei Kongress-Tagen.  Wie schon in den letzten Jahren dient er allen auch zur Vernetzung miteinander, dem Wissens- und Erfahrungsaustausch. Neben den Mini-Max-Lectures und 30 Workshops wird auch reichlich Zeit sein für persönliche Begegnungen auf dem schönen Campus der GLS im Herzen von Berlin Prenzlauerberg mit max. 250 Teilnehmenden.
 
Mit dabei sind u.a. Eia Asen, Astrid Habiba Kreszmeier, Carmen C. Unterholzer, Andreas Krüger, Ingrid Lutz, Dirk Rohr, Ilja Gold, Erik van der Elst, Thomas Pletsch und Ulrike Behme-Matthiessen. Die lange Liste aller Referent:innen findet ihr weiter unten. Wir freuen uns auf die Vielfalt an Haltungen und Erfahrungen mit natur-, körper- und gemeinschaftsorientierten Methoden, auf die Vielstimmigkeit im Dialog über eine systemische Praxis, die uns als Mensch und Mitmensch mit Kraft und Zuversicht versorgt, gemeinsam unsere Zukunft zu gestalten.

 » Link zur Kongressanmeldung

KONGRESSORT
GLS - Global Language Services
Kastanienallee 82
10435 Berlin-Prenzlauerberg

PREISE
Kategorie 1 | ausverkauft
Kategorie 2 | 340,00 € (100 Tickets)
Kategorie 3 | 390,00 € (50 Tickets) 

ANREISE
Vom Alexanderplatz mit der U 2 zur Haltestelle Eberswalderstrasse (Informationen unter www.bvg.de) von der die GLS fünf Gehminuten entfernt ist (Kastanienallee stadteinwärts laufen).

ORGANISATION
GST – Berlin GmbH
Gesellschaft für systemische Therapie und Beratung
Kongressorganisation Bea Lindner & Christoph Klein
Warschauer Str. 60 | 10243 Berlin
gstkongress@gebrauchsprosa.de
Kongress-Hotline: 0176 - 2426 8961

TAGUNGSPROGRAMM
(vorläufig)
(Referent:innen & Workshops weiter unten)

Donnerstag 22.05.2025

12:00 – 13.30 Uhr Check In
14:00 – 14:30 Uhr (Klangvolle) Eröffnung
14:30 – 19:00 Uhr Einstimmende Kurzvorträge (mit Pausen)

Freitag, 23.05.2025

09:00 – 09:30 Beginn, Einteilung auf die Workshops
09:30 – 13:30 Uhr Workshops - Set I
13:30 – 15:00 Pause
15:00 – 15:30 Einteilung auf die Workshops
15:30 – 19:30 Uhr Workshops - Set II

ab 20:00 Uhr Kongressparty

Samstag, 24.05.2025

09:30 – 10:00 Uhr Beginn, Einteilung auf die Workshops
10:00 – 14:00 Uhr Workshops - Set III
14:00 – 14:15 Uhr kurze Pause
14:15 – 15:00 Uhr Kongress-Abschlusspräsentation

16:00 - 18:00 Uhr 25 Jahre GST -  Come together & Bühnenprogramm

REFERENT:INNEN
Andrea Steinke
Andreas Krüger
Astrid Habiba Kreszmeier
Bea Lindner
Bernd Oldenkott
Bettina Klein
Carina Bründlinger
Carmen C. Unterholzer
Cathrin Hamacher
Coline Schavan
Cornelia Adolf
Dirk Rohr
Eia Asen
Elisabeth de Zeeuw-van der Heide
Elke Spangenberg
Ella Meilinger
Erik van der Elst
Fang Han
Florian Klampfer
Franca Casabone
Frank Rihm
Franka Wellnitz
Gunda Busley
Hans-Peter Hufenus
Ilja Gold
Ingrid Lutz
Isabella Förtsch
Jan Bleckwedel
Jana Pluns
Johanna Seiler
Mahta Bormann
Meike Wolf
Petra Kiehl
Raja Goltz
Sarah Henry
Sarah Schernau
Sebastian Herrlich
Thea Rau
Theres Kruse
Thomas Pletsch
Ulrike Behme Matthiessen
Vera Dittmar
Viola Kasper

WORKSHOPS
(bisherige Beschreibungen)
 
„Wild“, intuitiv und achtsam
Indigene Verkörperung systemischen Handelns
In der Lebenspraxis einiger indigener Gemeinschaften bedeutet Verkörperung u.a., die intrinische Kultur des Fühlens und Verlebendigens tiefergehend zu erfassen. Dabei geht es nicht um das intellektuelle Wissen, dass wir empfindende Wesen sind, sondern um Intuition und internalisiertes Körperwissen. „Wild“ im indigenen Sinne heißt also nicht regellos (im Sinne Hobbes), sondern steht vielmehr für den Austausch der Welt in Gegenseitigkeit und Verbundenheit. Im Workshop werden wir gemeinsam erforschen, ab welchem Ausmaß die Kognition an ihre natürlichen Grenzen stößt und die verbale Sprache keine Zugänge mehr findet. Über Bewegung, Tanzimprovisation und körperorientierte Methoden werden neue Impulse für lebendige systemische Veränderungen initiiert.
Andrea Steinke, Systemische Beraterin und Therapeutin (SG), Supervisorin (IFW), Lehrtherapeutin, Tänzerin und Körper- und Bewegungsforscherin. Sie beschäftigt sich seit ihren mystischen Erfahrungen bei einer indigenen Gemeinschaft in Botswana (1996/97) langjährig mit körperorientierten systemischen Zugängen | www.andrea-steinke.de

Seelischer Schwerverletzung bei Kindern und jungen Menschen traumasensibel begegnen

Akute und noch einmal mehr chronische, komplexe Folgen psychischer Traumatisierung bei Kindern und Jugendlichen werden häufig nicht erkannt und führen so zu vielfältigen psychischen und sozialen Problemen, unter denen Kinder, Jugendliche und ihre soziale Umgebung leiden. Was tun, wenn Kinder/Jugendliche völlig verstört und nicht mehr zu halten sind, wenn sie ausrasten, unter Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen leiden, sich aus dem sozialen Kontext zurückziehen, sodass weder Eltern, Lehrer noch Sozialarbeiter mehr mit ihnen klarkommen? In dem Workshop gebe ich einen Einblick in unsere Arbeit im IPKJ und wir befassen uns ganz praktisch mit der traumasensiblen Gestaltung des (Erst-)Kontaktes.
Andreas Krüger (Dr. med.), Ärztlicher Leiter im Institut für Psychotraumatologie des Kindes- und Jugendalters (www.ipkj.de) und Gründer des Ankerland Trauma-Therapiezentrums, einem tagesklinik-ähnlichen Intensiv-Behandlungszentrum für Kinder und Jugendliche in Hamburg (www.ankerland.de). Bekannt ist er vielen auch durch Fort- und Weiterbildungen sowie als Autor u.a. von Fachbüchern, Fachartikeln und Podcasts zum Thema | www.elbekrueger.com

 Verwandt-lungen in Zuversicht
Je tiefer wir erinnern, desto vorausschauender können wir Handeln
Die Menschen von der Welt losgelöst und ihr vorgesetzt anzusehen, ist eine junge, doch heute vielerorts zerstörerische Idee des Abendlandes. So lohnt sich das Schürfen nach Schichten, in denen auch menschliche Verwandtschaftsverhältnisse noch vielgestaltiger waren und "ökologischer". Sie liegen oft näher als man meinen könnte. Habiba Kreszmeier und Hans-Peter Hufenus erzählen von Natur-Dialogen und Psychologischer Archäologie und laden zu ökosystemischen Begegnungen mit der menschlichen und mehr-als-menschlichen Welt ein: am Campus, in der Kastanienallee und den Nachbarschaften. Ob ein Archiv der Zuversicht auch in Berlin zu finden ist?
Astrid Habiba Kreszmeier, Systemische Psycho- und Lehrtherapeutin, Heilpädagogin, Naturtherapiepionierin, Autorin, Podcasterin, leitet das Sympoi Institut für ökosystemische Bildung, Beratung, Therapie (Schweiz)
Hans-Peter Hufenus, Mentor, Dozent für Naturphänomenologie und psychologische Archäologie im Sympoi Institut (Schweiz). Social Entrepreneur, Autor

Begegnung mit (D)einer Schlampe
oder: welche Facetten der Weiblichkeit dürfen es heute für dich sein?
In Zeiten von viel mehr Möglichkeiten (auch der Geschlechter-)Identität, darf die Frage erlaubt sein: was ist Weiblichkeit und wodurch wird sie definiert? Dies wird uns tagtäglich von außen erzählt: von unserer Familie, unserer Umgebung, in Zeitschriften und sozialen Netzwerken. Wir entwickeln Vorstellungen, Konstrukte, aus denen mentale Korsetts entstehen: klar, sie geben einerseits Halt. Andererseits können sie auch einengen, die Luft abdrücken. Was, wenn wir uns erlauben, aus dem vermeintlichen Rahmen der Weiblichkeit zu fallen, schlotterig und bequem das Korsett der eigenen Vorstellungen ein wenig bis gefährlich lustvoll zu lockern? Und warum das Wort „Schlampe“? Es gibt Worte, die machen was mit uns. Das Wort „Schlampe“ weckt Aufmerksamkeit, provoziert. Und irgendwie wollen wir das auch in unserem Workshop: was, wenn wir wagen, eigen zu sein, uns lustvoll, liederlich zeigen? Zumindest in diesen Workshop und unter dem Motto: „nichts muss – vieles kann“. Was Du am Ende mitnimmst? Wie wissen es nicht und wir versprechen auch nichts. Wir sind halt „schlampø“.
Ein Workshop nur für FLINTAS*, die Lusthaben sich einzulassen auf Austausch und Erleben.
Bea Lindner, Elke Spangenberg & Manuela Meilinger, groß, klein, dick, dünn, zickig, vorlaut, zurückhaltend, eigen, unverschämt, nett, sympathisch, laut, leise, jünger und älter, blond, brünett, braunhaarig... Alle drei sind wir Trainerinnen, Coaches und Therapeutinnen aus dem systemischen Formenkreis.

Wieder erinnern, wieder eingliedern, wieder erzählen
Zum Einsatz narrativer Methoden in der systemischen Gruppentherapie
Dominante Erzählungen irritieren, Brüche und Ausnahmen sichtbar machen, alternative Geschichten einführen, die ressourcenorientiert sind und den Handlungsspielraum von Klient:innen vergrößern – dies ist der Sinn narrativer Gruppentherapie. Sich an Geschichten erinnern, die Wachstum stärken und Entwicklung fördern, ihnen Bedeutung verleihen fördert die Entwicklung hin zu einem „bevorzugten Selbst“. Im Workshop werden narrative Methoden vorgestellt und diskutiert, die sich in der Arbeit mit Gruppen bewährt haben und die zur Stärkung der Teilnehmer:innen beitragen. Um deren Wirkung zu erfahren, werden sie auch ausprobiert und gemeinsam reflektiert.
Carmen Unterholzer (Dr.), Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie) am Institut für systemische Therapie (IST), Wien, Lehrtherapeutin für systemische Familientherapie in der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für systemische Studien und Forschung (ÖAS), Wien. Autorin von u.a. „Es lohnt sich, einen Stift zu haben. Schreiben in der systemischen Therapie und Beratung“ und Herausgeberin (mit Herbert Gröger): Handbuch der systemischen Gruppentherapie. Ansätze, Methoden, Zielgruppen, Störungsbilder.“ Beide im Carl-Auer Verlag

Scham und Menschwürde
Fühlen und erleben einer tabuisierten Emotion
Scham gehört zum Mensch-Sein. Jeder Mensch (außer ganz wenigen Ausnahmen, infolge eines Gehirn-Defekts) kennt die Scham. Zugleich ist sie individuell  ausgeprägt und unterscheidet sich je nach Geschlechts- und Kultur-Zugehörigkeit. Und dennoch wird sie oft tabuisiert, verdrängt, abgewehrt und verleugnet. Wo überall können wir Scham finden? Und wie macht sie sich bemerkbar? Sie steckt in noch so kleinen Ritzen unseres täglichen Zusammenseins, manchmal kaum spürbar, weil es so normal erscheint, sie wegzudrücken und gar nicht fühlen zu wollen. Zwar ist das zutiefst menschlich, birgt aber auch eine Gefahr: Scham will gefühlt und verstanden, gar willkommen geheißen werden , dass sie sein darf. In unserem Workshop beschäftigen wir uns mit den vier Grundformen der Scham und ihren vielseitigen Abwehrmechanismen, „der Maske der Scham“, sowie mit ihrer Funktion als „Wächterin der Menschenwürde“ (Leon Wurmser). Außerdem wird es darum gehen, wie wir mit der Scham im beraterischen und therapeutischen Kontext und den damit verbundenen Gefühlen arbeiten können.
Carina Bründlinger, Erziehungswissenschaftlerin, systemische Beraterin und Therapeutin (DGSF), Multifamilientherapeutin
Franca Wellnitz, B.Sc. Psychologie, M.A. Soziale Arbeit, systemische Beraterin und Therapeutin i.A.
Beide sind Trainerinnen für Neue verbindende Autorität und Scham & Menschenwürde


Creating safe(r) spaces: LGBTQIA+ sensible Einzel- und Gruppentherapie
Warum braucht es sichere(re) Orte für queere Personen? Auch im Jahr 2025 sind die Leben von LGBTQIA+ Personen noch häufig von Marginalisierung, Diskriminierung und Traumatisierung geprägt. Um queeren Menschen einen Raum für Heilung anbieten zu können, brauchen Psychotherapeut:innen, Coaches und Workshopleiter:innen neben dem theoretischem Wissen zu queersensibler Arbeit und einer offenen Haltung aus meiner Sicht vor allem eine traumainformierte und vor allem auch eine traumaintegrierende Arbeitsweise. Dabei ist es unabdingbar, dass wir uns zunächst unseren eigenen Anteilen widmen, die „othering“ betreiben - ein „anders machen“ und eine Exotifizierung von Queerness. Der Workshop soll den Teilnehmenden einen Einblick in queer-sensible Psychotherapie sowie kollektive Traumaarbeit geben und lädt dabei ein, die eigenen Wahrnehmungslücken im LGBTQIA+ Spektrum zu identifizieren.
Coline Schavan (M.Sc. Psychologie), lebt und arbeitet als selbstständige systemische Psychotherapeutin in Berlin. Im Jahr 2023 gründete sie den LGBTQIA+ Soul Circle: ein gruppentherapeutischer Raum, in der die Bearbeitung kollektiver Traumata in der queeren Community im Fokus steht. Assistenz im Workshop Meike Wolf

„Sei ein Narr“ – Humorvolle Konfrontation
Am mittelalterlichen Hof war der Narr die einzige Person, die den Herrscher kritisieren durfte – solange es auf humorvolle Weise geschah. Therapie, Beratung und Supervision können eine ähnliche Rolle übernehmen: Die humorvolle Respektlosigkeit gegenüber bisherigen Ideen kann im ersten Moment verstören, dann aber Wege aus Spannungen und Konflikten eröffnen. Der Workshop ist eine Übung, den Narren im eigenen Inneren Team zu aktivieren; den Mut aufzubringen, augenzwinkernd provokante Hypothesen zu „erfinden“; eigene Ambivalenzen – und die der anderen Workshopteilnehmer:innen – spielerisch und 1000% wertschätzend zum Ausdruck zu bringen. Die TN bekommen das gleichnamige Buch – für eine 10 €-Spende an unser Bildungsprojekt in Sri Lanka – geschenkt.
Dirk Rohr (Dr.), Leiter des Arbeitsbereichs Beratungsforschung der Universität zu Köln sowie des Weiterbildungsinstituts (www.koelner-institut.de). Er war Vorstand der „Deutschen Gesellschaft für Beratung“, der „International Association for Counselling“ sowie Präsident der „European Association for Counselling". Autor von 15 Büchern und Reihenherausgeber im Carl-Auer Verlag

Multifamilienarbeit und Wir-Wirksamkeit
Bei der Multifamilienarbeit wirkt sich die Erfahrung, bei der Lösung der Probleme anderer helfen zu können, positiv auf das Selbstwirksamkeitserleben aus. Der soziale Kontext – schon die bloße Anwesenheit anderer - steigert das Mentalisierungspotenzial einer Person, indem er ihr Bewusstsein für Handlungsoptionen erweitert und neue Lösungen erschließt. Mit jemandem zu sprechen, der ähnliche Schwierigkeiten durchgemacht hat, hat positive Effekte: sich akzeptiert zu fühlen, Hoffnung zu schöpfen, sich integriert zu fühlen sowie emotionale, soziale und praktische Unterstützung zu erfahren. In diesem »psychischen Kollektiv« handelt kein Mitglied der Gruppe auf eigene Faust oder isoliert von den anderen. Das entstehende Empfinden von ‚Wirheit‘ (engl. »We-ness«), dem ,Wir-Modus', von miteinander verbundenen mentalen Systemen, ist der Motor für Wandel. In diesem Workshop werden Konzepte, Interventionen und Anwendungsbereiche der Multifamilienarbeit mit sog. ‚Multiproblemfamilien‘ vorgestellt, in Jugendhilfe, Schule und Klinik, mit vielen Videobeispielen, Falldiskussionen und praktischen Übungen.
Eia Asen (Prof.), Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiater, Systemischer Therapeut praktiziert seit 1973 in London. Bis 2013 Ärztlicher Direktor des Marlborough Family Service und seitdem am Anna Freud Centre, Gastprofessor am University College London. Pionier und Autor zahlreicher Bücher u.a. zur Multifamilienarbeit und der Mentalisierungsinspirierten Systemischen Therapie (MIST)

Der Verletzlichkeitszyklus für Professionelle
Gesund bleiben in schwierigen Kontexten
Als engagierte:r Therapeut:in ist es eigentlich unmöglich, sich von einer Arbeit mit Familien, die in heftige oft durch eine Trennung verursachte Konflikte verwickelt sind, nicht berühren zu lassen. Viele erleben dabei heftige Gefühle: sie fühlen sich zu einer Seite hingezogen, sind selber betroffen, wütend, besorgt um das Kind oder auch verletzt und fühlen sich ungerecht behandelt. Solche Gefühle nicht "an sich heranzulassen" oder auch wieder loszuwerden, gelingt oft nicht. Diese Familien gehen einem „unter die Haut“. Als Folge davon beobachten wir eine Abneigung gegenüber der Arbeit mit dieser Zielgruppe bis hin zu Burnout-Symptomen. Liegt das an mangelnder Professionalität? Genauso gilt: Wer bei der Arbeit mit diesen Familien gute Arbeit leisten möchte, kommt nicht umhin, sich auch berühren zu lassen. In diesem Workshop zeigen wir, wie Du mit all diesen Gefühlen umgehen kannst. Wie bleibst Du gesund, wenn Du mit Familien arbeitest, in denen destruktive Muster festgefahren sind? Wie kannst Du Gefühlen von Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit begegnen? Es wird darum gehen, wie Du durch Dein Engagement und Handeln Freude an der Arbeit haben und behalten kannst.
Erik van der Elst, Familien- und Dramatherapeut im Lorentzhuis (Haarlem, NL), international tätig als Trainer und Supervisor. Mit anderen Kolleg:innen entwickelte er das in vielen europäischen Ländern praktizierte Mehrfamiliengruppen-Programms »Kinder aus der Klemme« für Familien in eskalierten Trennungskonflikte
Elisabeth de Zeeuw-van der Heide, Psychologin und systemische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, Trainerin und Supervisorin für "Kinder aus der Klemme". Sie arbeitet in einem Kinder- und Jugend-Traumazentrum und in einer allgemeinen Praxis für ambulante Kinder- und Jugendpsychiatrie

Systemischer Ansatz in der Palliative Care
Die „Palliative Care“ („lindernde Fürsorge“) kümmert sich um „Menschen im Leid“ und zwar am Ende ihres Lebens. Es geht dabei in möglichst umfassender Weise um empathischen Beistand in pathischer Situation, es geht - anders ausgedrückt – um die Beteuerung, den Sterbenskranken in seinem existenziellen Alleinsein nicht allein zu lassen. Das ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance in einer Zeit der Reduktionismen und der Vervielfältigungen unserer Sichtweisen. Mit Aufstellung bei der Visitesituation, Achtsamkeitsübung und Fallarbeit versuchen wir gemeinsam mit Ihnen zu explorien, wie wir systemisch mit diesem Thema auseinander setzen können.
Fang Han, Psychoonkologin und Systemische Psychotherapeutin
Bernd Oldenkott (Dr. med.), Hämatologe, Onkologe und Palliativmediziner
Beide arbeiten am Zentrum für integrierte Onkologie und Palliative Care im Alexianer St. Hedwig Krankenhaus in Berlin


Bewegte Paare
Paare, die schon sehr lange zusammen leben, stecken oft in festen Mustern fest. In diesem Workshop wird es zum einen darum gehen, neue Varianten des Umgangs miteinander zu entwickel und zum anderen nochmals zu verstehen, weshalb der jeweils andere immer auf eine bestimmte Art und Weise reagiert. Hierbei werden wir uns auch mit den so genannten Trigger Punkten beschäftigen. Letztendlich sich wieder mit einem frischen und liebevollen Blick zu begegnen. Mitzubringen sind die Lust auf Neues und die bereitschafft, alte Geschichten zu überschreiben.
Florian Klampfer, Systemischer Therapeut, Coach, Speaker und Autor

Einzigartig eingebunden
Die transformierende Kraft von Rhythmus
Wir befinden uns in unserem Lebensalltag immer wieder in einem besonderen Spannungsverhältnis: Einerseits vernehmen wir den gesellschaftlichen „Auftrag“, ganz bei uns – individuell, einzigartig – zu sein. Auf der anderen Seite spüren wir den Wunsch nach Zugehörigkeit und Eingebundenseins in eine Gruppe. Rhythmus, wenn er in einem Ritual mit allen Sinnen und hautnah erlebt wird, entfaltet sowohl tragende und haltgebende Kräfte, als auch vitalisierende und lebendige Qualitäten. Getragen vom Grundrhythmus der Gruppe wird die spielerische Auseinandersetzung mit rhythmischer Komplexität und das Fluktuieren zwischen Sicherheit und Chaos zu einer Erfahrung, in der selbstzweifelnde und selbstkritisierende Stimmen in den Hintergrund treten können. Schritt für Schritt wächst dabei ein Gefühl von Urvertrauen in uns und in das Leben. Gleichzeitig entdecken wir einen ruhenden Pol in uns, der mit dem ständigen Wandel im Außen gelassen umgehen kann. Der rhythmisch-musikalische Prozess wird so zum freudvollen und sinnlichen Entwicklungsweg. Wir kommen an bei uns, spüren gleichzeitig, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Frank Rihm, Dipl.-Musiktherapeut/Kreativtherapeut, TaKeTiNa-Rhythmustherapie (Advanced und Ausbilder), Gestalttherapeut, Weiterbildung in Somatic Experiencing (Traumatherapie) und in verschiedenen Verfahren der Humanistischen Psychotherapie. Anerkannt durch den Verband Europäischer Psychotherapeuten in „Tiefenpsychologie“ (EAP-Zertifikat) Seit 1996 bis 2025 Heiligenfeld-Klinik (zuletzt Gesamtleitung Kreativtherapie). Besonderes Interesse: Therapie von Patienten mit einer Ich-strukturellen Störung und Patienten mit einer Komplextraumatisierung

Chaoskompetenz
Nichts kann existieren ohne Ordnung, Nichts kann entstehen ohne Chaos. (A. Einstein)
Leben heißt Entwicklung, Entwicklung heißt Veränderung und Veränderung macht erstmal Angst. Um von der einen Ordnung zur anderen zu gelangen, durchlaufen wir alle den sogenannten Chaosraum, in dem „was war“ nicht mehr gilt und „was kommt“ noch nicht da ist. Als Therapeut:innen sind wir gefordert einen Raum zu schaffen, der sicher aber auch gefährlich genug ist, um sich vom Alten lösen zu können, um sich dann im Chaosraum neu zu entdecken, zu erfinden, zu dekonstruieren, damit so die neue Ordnung geschaffen werden kann. In diesem Workshop kommen wir spielerisch in Kontakt mit unserer „Chaoskompetenz“ und erforschen anhand der „Ritualstruktur“ die immer wiederkehrende Schleife von Wachstum und Ent-Wicklung.
Franca Casabonne, Systemische Einzel- Paar- und Familientherapeutin, Theatertherapeutin, Dozentin (ITT) und Lehrtrainerin an der GST Berlin

Sea-Luft schnuppern: Supervision als solidarisches Angebot für Aktivist:innen bei Sea-Watch
Bei Sea-Watch durchlaufen Aktivist:innen vor und nach einem Einsatz intensive Briefings und Debriefings. Es geht um Technisches, um Sicherheit an Bord und auch um psychische Gesundheit. Supervisor:innen bieten Vor- und Nachgespräche an, mal live an Bord, mal online. Im Workshop bekommst zunächst Input über Ablauf und Intention der "psycholigical de-briefings". In der ersten Workshop-Hälfte simulieren wir dann ein Gruppenbriefing und in der zweiten ein Debriefing. Du kannst in die Perspektive eine:r Sea-Watch-Aktivist:in schlüpfen oder beobachten. Fokus ist auch die Beratungsseite: Was tut die Person, die ein systemisches De-Briefing anbietet? Neugier genügt!
Gunda Busley, Supervisorin (DGSv/SG/DGSF). Systemisch, kreativ, lösungsleicht, empowere gerne, kann komplex, Trauma-informiert. Selbstständig seit 2009. Wahlheimat Ruhrgebiet. Ehrenamt bei Sea-Watch: Briefings, Debriefings und Supervision | www.supervision-busley.de

Weißsein als systemische Position(iertheit)
von Emotionen und Verantwortung
Als gesamtgesellschaftliches Machtverhältnis betrifft Rassismus alle Menschen. Dennoch prägt er Lebensrealitäten unterschiedlich: Weiß-Positionierte profitieren, Bi_PoC werden deprivilegiert. Insbesondere in Beratung und Therapie bedarf es einer kritischen Auseinandersetzung damit, da wir in Beruf und Privatleben stets in gesellschaftliche Wechselwirkungen eingebunden sind. Im Workshop stellen wir vor, was Weißsein im rassistischen System bedeutet, wie sich weiße Fragilität und rassismusspezifische Abwehrmechanismen zeigen und welche Emotionen dabei eine wichtige Rolle spielen. Wie können wir diese bei uns selbst sowie anderen erkennen, Verantwortung übernehmen, einen konstruktiven Umgang damit finden, Privilegien einsetzen und letztlich zum Abbau rassistischer Diskriminierung in systemischer Praxis beitragen? Beide Referent:innen sind weiß positioniert bzw. werden weiß gelesen.
Ilja Gold (er), Politik- und Erziehungswissenschaftler, Organisationsentwicklung (M.A.), arbeitet als wiss.-päd. Mitarbeiter im NS-DOK der Stadt Köln sowie als Systemischer Berater (DGSF) und Supervisor (DGSF, i.A.). Seine Schwerpunkte im Bereich Beratung sind macht- und rassismuskritische Perspektiven und eine entsprechende Professionalisierung in systemischen Ansätzen und Praxis.
Cathrin Hamacher (sie/keine), M. Sc. Psychologin im Schulpsychologischen Dienst der Stadt Köln, Psychologische Psychotherapeutin i.A. Systemische Therapie am ifs Essen. Sie befasst sich u.a. in schriftlichen Arbeiten, Arbeitskreisen, Vorträgen und Workshops mit Auswirkungen von Diskriminierungen und Machtverhältnissen auf die psychische Gesundheit und deren Dekonstruktion.

RITUALE - Tore zur GANZEN Welt
Klimawandel und kollektive Resilienzbildung
Hier wird ein interdisziplinäres und interkulturelles Projekt vorgestellt, bei dem  Theatertherapeuten in Zusammenarbeit mit indigenen Communities im Hochland von Mexico in verschiedenen Kontexten anwendbare Rituale entwickeln. Rituale sind und waren über alle Zeiten hinweg die universelle Grundform und »Sprache« für die Schaffung eines Miteinander mit der menschlichen und nicht nichtmenschlichen Umwelt und spielten seit jeher eine wichtige Rolle bei menschlichen Veränderungen. Sie helfen in herausfordernden Situationen und existenziellen Krisen, den emotionalen Aufruhr zu bewältigen und sowohl ein Gefühl der Gemeinschaft als auch einer transpersonalen Einbettung und damit Sicherheit und Hoffnung zu schaffen.
In der Gemeinschaftserfahrung dieser Rituale soll die individuelle und gemeinschaftliche Resilienz und ein Gefühl der Handlungsfähigkeit angesichts der Klimakrise gestärkt werden. Wir können den Herausforderungen der Klimakrise nur gemeinsam begegnen, auf individueller Ebene ist das Thema überwältigend und erzeugt ein Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins! Dieser Workshop gibt einen konkret erfahrbaren Einblick in diesen Ansatz.
Ingrid Lutz, Theater-, Familien- und transpersonale Therapeutin, Ausbilderin, Lehrsupervisorin und ehem. Professorin für Theatertherapie. Seit 20 Jahren weltweite Forschung zu Ritualen und Heilmethoden anderer Kulturen.

Professionelle Ressourcenpflege
Gut für sich selbst und andere da sein können
Der Begriff Selfcare für Psychotherapeutinnen greift aus systemischer Sicht zu kurz, geht es doch in Beratung und Psychotherapie um die Fähigkeit, im therapeutischen Prozess gut für sich selbst UND andere da sein zu können. Diese Idee wird im Workshop erläutert und als Haltung eingeübt. Verlauf: (A) Präsentation des Themas: Differenzierte Landkarte und theoretischer Hintergrund. (B) Demonstration und Übung: Professionelle Resonanzanalyse mit der „Dreistuhltechnik“. (C) Konkretisierung für die eigene Arbeits- und Lebenswelt, Entwicklung eigener Projekte zur professionellen Ressourcenpflege.
Jan Bleckwedel, Psychologischer Psychotherapeut, lehrender Supervisor und Autor. Zuletzt erschienen: (2022) Menschliche Beziehungsgestaltung. Eine systemische Theorie des Zwischenmenschlichen. V&R. www.janbleckwedel.de

Vokalimproviation
Seit nunmehr 20 Jahren staune ich über die magischen musikalischen Momente, die dieses Genre jederzeit für alle Stimmen – ob mit oder ohne Vorerfahrung (!) - bereithält. Während wir das gemeinsame Singen genießen möchte dieser Workshop einen Einblick geben, wie die Praxis der Vokalimprovisation einen sanften Weg zu authentischem persönlichen Empowerment darstellen kann: Sie schenkt uns Anbindung an die kreative Quelle in uns, bezaubernde Feinsinnigkeit im Kontakt miteinander und den Mut zu vertrauen. Sie lehrt die Fähigkeit, uns als ganzer Mensch mit intakter Würde und selbstvergessenem Selbstvertrauen zur Verfügung zu stellen und macht erlebbar, wie transformativ (und musikalisch wunderbar) sich Verbindung ohne Verwicklung, Ehrlichkeit ohne Brutalität, Selbstausdruck ohne Scham und liebevolle Akzep-tanz der Situation jeden Moments auswirkt - und sie bringt uns Freude. Ganz viel Freude.
Johanna Seiler, Dipl. Konzertpianistin, Dipl. Musikpädagogin, Komponistin, Vocal Artist, Coach für Stimmentfaltung & Improvisation (Kurse & Circle Song Events europaweit - an Musikhochschulen, psychologischen u.a. Instituten, auf Kongressen & Symposien). Langjährige Erfahrung u.a. im systemisch therapeutischen Ansatz, Mediation & SoundHealing

Wir sind alle vernetzlich - nützliche Kontexte für Familien schaffen
Relationale Arbeit setzt auf Vernetzung, Beteiligung und gemeinschaftliche Unterstützung und versteht die Beziehungen ihrer Adressaten als Werkzeug und Wirkung relational angelegter Hilfeprozesse. Externe Ressourcen in Form von Beziehungen ermöglichen durch Kommunikationsprozesse eine (Wieder-)Entdeckung eigener innerer Ressourcen der Adressaten sowie neuer Lösungsansätze im Erleben jener Beziehungen und der damit einhergehenden Vernetzung. Ein identifiziertes „Problem“ wird aus dieser Perspektive zum Anlass genommen, zusammen zu kommen, Beziehung zu erleben und gemeinsam zu gestalten, sowie im Zuge des Zusammenseins, Lösungen zu finden, auszutesten und möglicherweise zu verändern. So werden Ressourcen geweckt und erschlossen, die auch jenseits konkreter „Probleme“ wirksam sind. Gemeinschaften können gegeben oder gewachsen sein - Familien, Freundschaften etc. - oder in Hilfekontexten geschaffen werden, um nützliche Kontexte für Familien herzustellen und Veränderungen zu gestalten, wie zum Beispiel in Multifamiliengruppen. Im Workshop geben wir ganz praktisch und erlebbar einen Einblick in die Vielfalt unserer relationalen Arbeit - von Familien- und Nachbarschaftsräten bis zur Multifamilientherapie in unterschiedlichster Dosierung. Zusammen überlegen wir, wie ein Transfer auch in andere Kontexte gelingen kann.
Judith Krügel, Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Therapeutin (SG), Systemische Kinder- und Jugendlichentherapeutin (SG)
Cornelia Adolf, Dipl. Sozialarbeiterin, Systemische Therapeutin, Multifamilientherapeutin, systemische Organisationsentwicklerin. Beide sind tätig bei FamilienANlauf e.V. in den Arbeitsbereichen: Beratung von Familien nach Trennung und Scheidung, Beratung von Familien, Familiengruppenarbeit

Kreativ und spielerisch zu den Quellen eigener Kraft
Bilder tauchen auf bevor wir Worte finden. Sie kommen oft aus Körpererinnerungen, sind reich an Sinneseindrücken, vielschichtig und individueller als Worte. Auch sie streben nach Erkennen, Benennen und Mitteilung. In diesem Workshop soll es um freie Assoziation gehen zwischen Bild und Wort. Auf spielerische Weise – ohne Druck, dass etwas entstehen muss – werden die Teilnehmer angeleitet, sich dem zu öffen, was von selbst entsteht. Das Pendeln zwischen Bilder entstehen lassen und dem Suchen nach Sprache soll intrapsychische Prozesse unterstützen, die “in die Tiefe gehen” und “aus der Tiefe kommen” um sich seiner eigenen Kraftquellen bewusster zu werden, sozusagen: bottom-up. Auf Selbsterfahrung ausgerichtete Arbeitsformen und das Experimentieren mit verschiedenen Materialien inspirieren, den Zugang zur eigenen Kreativität zu fördern und ermöglichen, vitalisierende Ressourcen zu nutzen. Das hilft sowohl in der Arbeit mit Menschen, als auch im Umgang mit sich selbst in Zeiten, in denen Verbindung, Selbstfürsorge und Positivität besonders wichtig sind. Sich darauf einzulassen - dazu lade ich ein.
Lou Bettina Klein, Kunsttherapeutin, Psychotherapie K.I.P. (Katathym Imaginative Psychotherapie), Supervision und Lehrtherapie. Tätigkeitsbereich Kinder- und Jugendpsychiatrie und in eigener Praxis

Was wär´ die Welt nur ohne uns???
Ein Selbstwert-Booster für uns Helfende/ Coaches/Therapeut:innen
Wie kann man in einem Arbeitsfeld, das voller Ungereimtheiten, Widersprüche, hochkomplexer Vorgänge, mannigfaltiger Theorien und Methoden ist, und dessen „Ergebnis“ letztlich nicht greifbar, messbar oder objektivierbar bleibt, eine ausreichend große Selbstsicherheit entwickeln für „das, was man da tut“? Dieser Workshop soll unsere unschätzbar wertvolle Arbeit „sichtbar machen“ und ruft Dir hoffentlich nachhaltig all die großartigen Qualitäten ins Bewusstsein, die es überhaupt ermöglichen, diese zu leisten. Es wird kreativ, meditativ und lustig. Was bleibt, ist das schöne Gefühl von Verbundenheit und eine Idee von: Die Welt braucht mich! Und dich! Und uns! Boa, sind wir gut! Ein Glück, dass es uns gibt!!! (P.S. Und Deine Klient:innen/Patient:innen profitieren auch total davon.)
Mahta Bormann, ehm. Pokalfinalistin im Kampf gegen sich Selbst, Suchtfamilien-Geschädigte; mittlerweile Wahlskandinavierin und viel besser drauf; von Beruf Psychologin und nach langer Zeit des Haderns nun recht optimistisch und locker bei der Sache.

Rassismuskritik und Interkulturelle Kompetenz in der Systemischen Arbeit
Erlebe einen interaktiven Workshop, der deine Sensibilität für rassismuskritische Arbeit und interkulturelle Kompetenz schärft. Durch interkulturelle Spiele, Fallbeispiele, persönliche Reflexion über eigene Privilegien, sowie Übungen zu Vorurteilen und Stereotypen, lernen wir sie von kulturellen Eigenschaften zu unterscheiden. Gemeinsam gestalten wir einen Raum für reflektierte Diskussionen und Gruppenarbeit. Lasst uns neue Perspektiven entdecken und für eine gerechtere Zukunft einstehen!
Sarah Henry, Systemische Therapeutin und Beraterin mit Spezialisierung auf interkulturelle Kompetenz. Als Erfahrene und Teil der BIPoC (Black, Indigenous, People of Color) Community befasst sie sich seit Jahren in eigener Praxis, Workshops, Vorträgen und Panel Talks mit der Bedeutung rassismuskritischer Perspektiven in der systemischen Arbeit und für Unternehmen sowie den Auswirkungen von Rassismus auf die identitäre Entwicklung.

Methodenkoffer
Es macht Spaß, das Unmögliche zu tun. (Walt Disney)
Den eigenen Methodenkoffer wieder neu bestücken oder Altes daraus hervorzuholen ist Inhalt des Workshops. Jeden Tag sind wir gefordert mit neuen Ideen Einzelne, Familien oder Gruppen zu unterstützen oder anzuregen ins Arbeiten zu kommen. Doch wie kann es uns gelingen immer wieder Impulse einfließen zu lassen oder Methoden zu kreieren?
Neue und alte Ideen praktisch ausprobieren und sich gegenseitig inspirieren, was alles in unserem Repertoire schlummert, ist Inhalt des WS, ganz im Sinne der Multifamilientherapie: Die Expert:innen seid ihr.
Petra Kiehl, Dipl. Sozialpädagogin, Multifamilientherapeutin DGSF, Lehrtherapeutin MFT DGSF, Therapeutische Zaubrerin, EOL-Trainerin, langjährige Erfahrung in der Jugendhilfe mit dem Schwerpunkt Multifamilientherapie

Dialog in akuten Krisen
Wir laden Euch ein, mit uns gemeinsam zu erforschen, wie Dialog auch in schweren Situationen möglich ist. Uns treibt die Frage an, wie mit den eigenen Bezugspersonen, in akuten Krisen, relevantes ausgedrückt werden kann. Dabei können, abgesehen von den Worten und wie man einen Raum betritt, Körperhaltung, Kleidung, Sitzposition und Ort des Gespräches eine Rolle spielen. Wir bieten die Möglichkeit, in kleinen Übungen, Erfahrungen zu machen und sich darüber auszutauschen. Der Open Dialogue ist eine Behandlungspraxis aus Finnland, bei der Menschen in akuten Krisen gemeinsam mit ihren Bezugspersonen zu Hause begleitet werden.
Sarah Schernau, schon seit Jahren mit dem Thema Krisen auf unterschiedliche Art beschäftigt. Seit vielen Jahren in der Unterstützung von Menschen in Krisen tätig und seit 2018 im Offenen Dialog e.V. in der Krisenbegleitung und Teilhabeberatung.
Therese Kruse, Verhaltens- und Gestalttherapeutin, gründete 2016 den Verein Offener Dialog e.V. und ist seither mit Krisenbegleitung und Teilhabeberatung beschäftigt.

Embodied IFS - Systemische Körpertherapie mit der inneren Familie
Alles in dir ist willkommen - Die einfachen Techniken der systemische Therapie mit der inneren Familie (IFS) bieten uns einen wirksamen und achtsamen Zugang zu inneren Anteilen, die entweder verbannt wurden oder als Schutz vor weiteren Verletzungen dienen. Embodiment ist die (Rück-) Verbindung mit dem eigenen Körper. Ziel von Embodied IFS ist die Neuorganisation des inneren Systems, so dass wirklich alle Teile einen guten Platz finden und eine zunehmende Verkörperung des “Selbst“, jener inneren Weisheit, welche jede:r von uns in sich trägt.
Sebastian Herrlich, Systemischer Therapeut und Lehrtrainer (GST München, IFS Institut)

Systemischer Blick auf Extremismusprävention
Eine aktuelle Studie des Universitätsklinikum Ulm zeigt, dass Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen sowohl in Kliniken als auch in Praxen mit Patient:innen konfrontiert sind, die extremistische Ansichten teilen. Die Befunde der international einzigartigen Studie sind Ausgangslage für eine Beschäftigung mit dem Thema im Rahmen des Workshops. Inhalt sind Entwicklungswege und Erklärungsansätze von Radikalisierung, die Rolle psychischer Erkrankungen und Aspekte der Gefährlichkeitseinschätzung. Im Rahmen des Workshops werden Denkanstöße zum Umgang mit dieser Patient:innengruppe und ihren Angehörigen diskutiert und gemeinsam überlegt, wie mit den komplexen Herausforderungen unserer Gesellschaft im eigenen Wirkungsbereich umgegangen werden kann. Zudem werden Praxisfälle aus der systemischen Fachberatung zur Distanzierung vorgestellt. Teilnehmende lernen systemische Ansätze für eine Deradikalisierung kennen und können sich in einer Methodenwerkstatt ausprobieren.
Thea Rau (Dr.), verantwortet das Forschungsteam „Gewalt, Entwicklungspsychopathologie und Forensik“ an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie des Universitätsklinikum Ulm und befasst sich seit vielen Jahren mit dem Thema der Gewalt und seit 2017 schwerpunktmäßig mit dem Thema Extremismus.
Vera Dittmar (Dr.), verantwortet die Forschungsstelle Deradikalisierung (FORA) und kooperiert mit dem Beratungsnetzwerk Grenzgänger (IFAK e.V.) und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Sie beschäftigt sich seit 2015 mit der Thematik der systemischen Beratung zur Extremismusprävention, zunächst praxisnah als systemische Beraterin und später durch anwendungsorientierte Forschung.

Vertrauensaufbau in der Gruppe – leicht gedacht, aber manchmal schwer gemacht
Eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre ist die Voraussetzung für erfolgreiche Gruppen-und Multifamilienarbeit. Vertrauen ist notwendig, um sich persönlich einzubringen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und sich mit anderen zu vernetzen. Im Mittelpunkt dieses Workshops stehen praktische Aktionen, die spielerisch unterschiedliche Begegnungsmöglichkeiten anregen und so die Gruppenkohäsion fördern. Theorieimpulse zu Mentalisieren, Konfliktmodellen und zu Scham vertiefen das Verständnis von Gruppenprozessen.
Ulrike Behme-Matthiessen, Diplom Psychologin, psychologische Psychotherapeutin und systemische Familientherapeutin, Multifamilientherapeutin (DGSF) und Lehrende für Multifamilientherapie (DGSF)
Thomas Pletsch, Transaktionsanalytiker, Lehrender für Multifamilientherapie (BAG-MFT, DGSF), Multiplikator Menschenwürde und Scham nach Stephan Marks, Psychotherapie (HeilPrG), systemischer Berater (DGSF)

Die schöpferische Kraft der Tonskulptur
In diesem interaktiven Workshop erforschen wir kreative Ausdrucksformen und drücken uns durch die symbolischen Tonskulpturen in der Gruppe aus. Durch die Unterstützung des Tons stärken wir zunächst eigene Ressourcen und tauchen dann in die szenenhafte Darstellung zwischenmenschlicher Situationen ein. Forschend blicken wir auf die Werke und erweitern Perspektiven durch die Gruppenreflexion.
Viola Kasper & Isabella Förtsch, absolvierten gemeinsam die Systemische Approbationsausbildung und Qualifikation in Gruppenpsychotherapie. Als approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin arbeitete Viola mehrjährig in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Eberswalde, u.a. in der Familientagesklinik „Koralle“. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Multifamilientherapie und arbeitet derzeit ambulant in psychotherapeutischen und psychiatrischen Praxen.  Isabella arbeitet als psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis in Berlin, welche auch als Lehrpraxis für systemische Therapie fungiert. Nebenbei ist sie als Dozentin in therapeutischen Ausbildungsinstituten tätig.

https://www.carl-auer.de/die-kraft-des-miteinander

Dieses Buch stellt in großer Vielfalt Ansätze vor, mit denen Therapeuten, Pädagogen und Sozialarbeiter das sprichwörtliche "Dorf“ wiederbeleben. Autorinnen und Autoren aus acht Ländern präsentieren erprobte Methoden, mit denen Angehörige, Freunde und Mitglieder der Gemeinschaft aktiv Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen.
Es ist einzigartig als Sammelband und verbindet Konzepte der Mehrfamilienarbeit, Open Dialogue, Verbindende Autorität, Familienrat, Restaurativer Justiz, um nur einige zu nennen. Die Settings reichen dabei von Familie, Kita und Schule über Jugendhilfe und Strafvollzug bis zur Psychiatrie.

Inhaltsverzeichnis und Autor:innen-Infos:

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