Der Abschnitt III zur Weiterbildung in "Systemischer Therapie" besteht u.a. aus folgenden Seminaren und befasst sich mit Inhalten zur
- Erfahrungsorientierte Perspektive
- Systemische Paartherapie: Intimität, Nähe und Sexualität
- SYMPA / klinische Psychologie
Die Weiterbildung in Systemischer Therapie (dreijährige Weiterbildung, 36 Monate) umfasst Abschnitt I & II (Systemische Beratung, Zeitraum von 24 Monaten) und Abschnitt III (Zeitraum von 12 Monaten).
Abschnitt III
DIE SYMBOLISCH-ERFAHRUNGSORIENTIERTE PERSPEKTIVE
Die Logik des Absurden
In der Arbeit mit komplexen Systemen dient der Therapeut der Familie als Modell, durch seine eigene Irrationalität, seine freien Assoziationen, und seinem Mut die eigenen impulsiven und regressiven Bedürfnisse auf eine humorvolle Weise in die therapeutische Arbeit zu integrieren. Themen wie gegenseitige Mordlust, sexuelle Anziehung und sinnliche Phantasien, Ausbruch und Trennung, symbiotische Sehnsüchte, kurz die ewigen Themen um Liebe und Aggression, die zumeist unbewusst enormen Einfluss auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen ausüben, verlieren ihre Bedrohlichkeit und können so an die Oberfläche geholt werden. Psychotische und andere schwerwiegende Symptome verlieren so ihren, für das Familiensystem bedrohlichen Charakter.
Methoden:
Auflösung von Familiengeheimnissen, die Logik des Absurden, Spiel, Kreativität und Humor, Tranceinduktion durch Konfusion.
Auflösung von Familiengeheimnissen, die Logik des Absurden, Spiel, Kreativität und Humor, Tranceinduktion durch Konfusion.
SYSTEMISCHE PAARTHERAPIE: PARTNERSCHAFT, NÄHE UND BEGEHREN
Die Spiele des Paares
Vieles sammelt sich zwischen den Partnern an: Bedürfnis nach Zuneigung, Verlangen nach Freiheit, heftiger Zorn, sexuelle Wünsche, ein schmerzhaftes Gefühl des Alleinseins, Bitterkeit über gebrochene Versprechen, Enttäuschungen und Demütigungen. Die Neuordnung von Abhängigkeits- und Autonomiebedürfnissen geht nur über den grundsätzlichen Konflikt zwischen Mann und Frau. Geliebt werden kann daher nur dort, wo auch gehasst werden darf - Sexualität kann auch als prototypischer Weg persönlicher Entwicklung gesehen und genutzt werden. Systemisches arbeiten bedeutet, die Magie der Liebe mit Veränderungen in der Wahrnehmung der Partner zu verbinden und eine neue Vision für Beziehungen herzustellen.
Das Besondere an diesem Seminar ist, dass die Partner der Weiterbildungsteilnehmer eingeladen werden, um die Faszination der systemischen Paartherapie gemeinsam erfahren zu können.
Das Besondere an diesem Seminar ist, dass die Partner der Weiterbildungsteilnehmer eingeladen werden, um die Faszination der systemischen Paartherapie gemeinsam erfahren zu können.
Methoden:
Krisenentwicklung in Paarsystemen, Entwicklung des "magic-moment", Übertragungsauflösung, Förderung von Intimität und Autonomie.
Krisenentwicklung in Paarsystemen, Entwicklung des "magic-moment", Übertragungsauflösung, Förderung von Intimität und Autonomie.
KLINISCHE PSYCHOLOGIE IN DER SYSTEMISCHEN THERAPIE
Störungen, Beziehungen, Entstörungen
Systemische Arbeitsformen wurden ursprünglich in der Arbeit mit schweren psychischen Störungen entwickelt und eignen sich in besonderer Weise für die psychotherapeutische Praxis, da sie sich effektiv und effizient, sowie flexibel auf die Arbeit mit Einzelpersonen, mit Paaren und Familien sowie mit größeren Systemen anwenden lassen.
In diesem Seminar erhalten die Teilnehmer einen Blick über den „systemischen Tellerrand“, der sie noch weiter professionalisieren soll:
In diesem Seminar erhalten die Teilnehmer einen Blick über den „systemischen Tellerrand“, der sie noch weiter professionalisieren soll:
- Multifaktorielles Ursachenmodell psychischer Störungen
- Auseinandersetzung mit verschiedenen Klassifikationssystemen (ICD und DSM)
- Einblick in die Psychopathologie und die klinische Diagnostik
- Überblick über aktuelle Psychotherapieverfahren und Abgrenzungen zur Systemischen Therapie
- Vorteile und Risiken der Psychopharmakotherapie
- Rechtliche Grundlagen der (Psycho-)Therapie
- Reflektion der eigenen Berufsrolle, ihrer Grenzen und Möglichkeiten
- Möglichkeiten der konstruktiven Verknüpfung von klinischer Psychologie mit systemischer Therapie (zB. SYMPA)
Methoden:
Überlick der Psychotherapieverfahren, Psychopathologie, Diagnostik und Anamnese (ICD-10), Krisenintervention, rechtlicher Rahmen, Arbeitsmodell „System-therapeutische Methoden psychiatrischer Akutversorgung (SYMPA)“
SUPERVISION
Begleitend zur theoretischen Weiterbildung im Abschnitt III finden drei Supervisionsseminare zu je zwei Tagen statt (09:00 – 18:00 Uhr). Die Supervisionsseminare werden in der geschlossenen Ausbildungsgruppe durchgeführt (60 UE).
Die Supervision dient der gemeinsamen Reflektion der therapeutischen Praxis der Ausbildungsteilnehmer und umfasst 85 Unterrichtseinheiten, einschließlich mindestens einer vom Weiterbildungsteilnehmer vorgestellten Arbeitssitzung (Live oder Fall).
Ziel der Supervision ist es, Strategien der systemischen Therapie und Beratung in der Arbeit mit Einzelnen, Paaren und Familien deutlich zu machen.
SELBSTERFAHRUNG
Im Laufe der Weiterbildung zum Systemischen Therapeuten finden 5 Tage Selbsterfahrung statt, u.a. im Seminarhaus (zzgl. Kosten für Vollpension ab ca. 100,- € pro Tag).
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte und Herkunftsfamilie steht dabei im Vordergrund.
WEITERBILDUNGSZEITRAUM
Die Weiterbildung (Abschnitte I, II, III) kann bei einer entsprechenden Begründung durch das Arbeitsamt gefördert werden (s. Weiterbildungsförderung).
Umfang Abschnitt III:
- 350 Lehreinheiten (1 UE = 45 min.), davon:
- 90 Theorie und Methoden an 9 Weiterbildungstagen
- 60 Supervision an 6 Weiterbildungstagen
- 50 Selbsterfahrung an 5 Weiterbildungstagen
- 20 Intervision, z.B. 5 Peergruppentreffen von 18:00 – 21:00 Uhr
- 130 Beratungspraxis (Arbeit mit Klienten)
Struktur Abschnitt III:
- 3 Theorie-/Methoden Seminare
- 3 Supervisionsseminare
- 1 Seminar zur Selbsterfahrung
ZERTIFIZIERUNG / EINGANGSVORAUSSETZUNGEN
Nach erfolgreichem Abschluss (Teilnahme an allen Seminaren, eingereichter Abschlussarbeit usw.) von Abschnitt I, II und III erfolgt eine Zertifizierung zum "Systemischen Therapeuten und Familientherapeuten" in Anerkennung durch den Deutschen Berufsverband für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) im Umfang von 900 Lehreinheiten (1 UE = 45 min.).
Die ausführliche Beschreibung der Eingangsvoraussetzungen siehe DGSF.